Datum: 4. April 2019
ReferentInnen: Prof. Theodor Kanitzer, Mag. Elisabeth Erler, Dr. Liliana Niesielska sowie Dr. Kamila Śniegocka
Vortragssprache: Deutsch
Im Verlaufe dieses Abends, der dem österreichischen Lyriker und Dramatiker Franz Theodor Csokor gewidmet war, wurden dessen Leben und Werk dem Publikum in einigen Kurzvorträgen näher gebracht. So kamen u.a. Csokors Beziehung zu Polen, zur polnischen Literatur sowie seine Verdienste um deren Bekanntmachung in Österreich zur Sprache. Das ereignisreiche Leben des Schriftstellers, seine kompromisslose Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus, die Jahre seines Exils, das er u.a. in Polen verbrachte, sowie sein Wirken als Vizepräsident der Österreichisch-Polnischen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg legte Prof. Theodor Kanitzer, Präsident der Österreichisch-Polnischen Gesellschaft, dar. Die Büroleiterin des Österreichischen PEN Mag. Elisabeth Erler erläuterte das Engagement von Franz Theodor Csokor für den Österreichischen P.E.N.-Club, dessen Präsident Csokor von 1947 bis zu seinem Ableben war. Dr. Kamila Śniegocka thematisierte Csokors Kontakte zu polnischen Schriftstellern am Beispiel seiner bis dato unveröffentlichten Korrespondenz mit Roman Brandstaetter, die im Wiener Literaturhaus aufbewahrt wird. Last but not least kam auch Csokor selbst an diesem Abend zu Wort. Auf einer historischen Schallplattenaufnahme erzählte dieser über sein Leben und trug auch einige seiner Gedichte sowie ein Kapitel aus seinem autobiographischen Werk „Auf fremden Straßen“ vor. Ein weiteres Kapitel aus diesem Werk, in dem Csokor seine Irrfahrt durch Europa während des Zweiten Weltkriegs schildert, wurde von Dr. Liliana Niesielska vorgelesen. Ein Nocturne und die Revolutionsetüde von Frédéric Chopin bildeten in der meisterhaften Interpretation von Natalia Rehling die musikalische Umrahmung des Abends.
Kamila Śniegocka
Fotos: Karolina Goląb